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Das Ende der Warteschleife

Ziemlich genau drei Jahre sind vergangen seit meinem letzten, veröffentlichen Buch und drei weitere Bücher habe ich seither geschrieben. Kurz nach der Veröffentlichung von meinem „Flugmodus“ kam dann der große Schritt zu einer Literaturagentur, die meine Texte an Verlage vermittelt. Doch leider sollte es nicht sein. Irgendwas passte immer nicht. Der Stoff zu traurig, der Name zu unbekannt, die Coronakrise zu stark, das Papier zu teuer, das Buch war nicht rosa und zu realistisch oder ein Verlag entpuppte sich als Druckkostenzuschussverlag, der sich die Veröffentlichung von dem Autoren finanzieren lassen wollte.

Jeder der schreibt, weiß, dass das Schreiben und der Erfolg keine Eintagsfliegen sind, die sich über Nacht auf deine Nase setzen. Eher ein Langstreckenflug. Aber ich kreise nun schon etwas zu lange am literarischen Himmel ohne weitere Veröffentlichung. Deswegen steht mein Entschluss fest: Anfang September 2023 kommt ein neues Buch von mir auf den Markt, und zwar so wie ich das möchte im Selbstverlag. Soviel vorne weg. Es wird ein Buch mit Tiefgang über die elementaren Fragen des Lebens sein, verpackt in einem Coming of Age-Roman. Da gehört die Frage nach Leben und Tod definitiv dazu. Und es wird um das Gehen gehen, genauer gesagt. Um eine Alpenüberquerung! Nähere Infos folgen!

Ein weiterer Grund, warum ich jetzt doch ins Selfpublishing gehen möchte, ist die Message des Buches selbst. Wenn ich morgen nicht mir da bin, was bringt mir ein Manuskript auf der Festplatte, das nicht gelesen wird. Lebensträume muss man in die Tat umsetzen, und mit jedem Text und mit jeder Veröffentlichung komme ich auch ein Schritt weiter. Mein inneres Ich schlägt gerade mit Buchstaben um sich, will, dass sie gelesen werden und endlich mal wieder ein Feedback von Leserinnen und Lesern kommt. All die Arbeit nach Feierabend mit dem Laptop auf dem Schoß und die zahlreichen Korrekturdurchgänge müssen sich jetzt lohnen.

Ich freue mich, auf das was kommt. Zumal ich eine kleine Lesetour plane. Zusammen mit meiner Band Lönneberga will ich die Lesungen zum Roman musikalisch einbetten. Ich habe in den letzten Wochen mehrere Songs geschrieben auf Grundlage des Romans. Die Lesungen sollen dadurch vielleicht eine ganz andere Tiefe bekommen! Ich bin gespannt, ob das alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Auf jeden Fall haben die Warteschleifen bald ein Ende.

Euch einen schönen Start in den Mai und ich freue mich auf euer Interesse an meinem neuen Projekt.

Ps.: Am 1. Mai geht’s raus zu den Loerchs nach Büchenau. Lönneberga spielt dort um 13 Uhr und danach Lässsig. Immer ein Abstecher wert mit dem Velo. Es gibt Essen und Trinken, jede Menge Mopeds und gute Laune garantiert.

Flo

Manuskript Nr.3 nach dem Flugmodus

Es vollbracht. Nach dem Flugmodus liegen auf meiner Festplatte zwei Jugendbücher und (seit gestern) auch ein Kinderroman ab 11 Jahren. Ich bin gespannt auf das Feedback meiner Agentur und ob die Verlage vielleicht im Kinderbuchbereich etwas mehr zugänglich sind als im Jugendbuchbereich, was das Thema Nachwuchsautoren angeht. Ich hoffe es doch sehr, denn das Schreiben ohne Veröffentlichung ist eine ziemlich kräftezehrende Geschichte. Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben und ich habe auch schon eine Idee, wie ich vielleicht auch ohne Verlag eines meiner Manuskripte herausbringen könnte. Nun habe ich endlich mal wieder Zeit zum Lesen. Und wenn dann auch noch eines meiner Lieblingsbücher in meinem Lieblingskino in Karlsruhe gezeigt wird, dann muss auch mal wieder Zeit für soetwas sein.

Buchempfehlung für raue Wintertage vor dem Ofen, mit viel Pathos und Natureindrücken aus den Bergen. Paolo Cognetti gehört mit seiner Schreibe zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Auf dem Lesestapel liegt auch sein neues Buch „Das Glück des Wolfes“.

Hannas Regen

Es gibt zwei Arten von Menschen. Die, die sich über Regen aufregen, und die anderen sehen in ihm ein Stolpern auf Asphalt. Ein friedlicher Geruch. Der Himmel lässt sein Haar herunter.(S.162) Ein herrliches Geräusch zum Einschlafen.

Ich mag den Regen. Und ich mag Hannas Regen.

Wenn ihr zu letzteren Sorte gehört, könnte Hannas Regen ein Buch für euch sein. In dem Buch geht es um Josefin und Hanna, die zusammen in eine Klasse gehen. Aber irgendwas stimmt mit Hanna nicht. Sie ist still, abweisend und rätselhaft. Ist sie in Gefahr oder was ist mit diesem Mädchen passiert?

Das Buch ist ein stilles Buch mit einer Meinung nach großartigen Sprache mit herrlichen sprachlichen Bildern. Susan Kreller mal mit Worten und zeichnet unbeschreibliche Formulieren in den Text und ich mag das so. Eine Sprache zwischen den Zeilen, ein sich verlieren im Bild hinter dem Text.

Schön, dass der Carlsen Verlag seinen Leser*innen etwas zumutet. Ich mag die Sprache total, bin mir aber nicht sicher, ob jemand mit 12 (Leseempfehlung ab 12) schon Sätze versteht wie „Der Himmel lässt sein Haar herunter.“ Aber ich finde es gut, dass es solche Bücher gibt, die ich auch sprachlich in die Breite gehen und etwas poetisch daherkommen. Leider werden das nie die Bestseller werden. Aber da mir das auch immer wieder passiert, breche ich eine Lanze für poetische Kinder und Jugendbücher.

Herbst-die Hauptsaison der Bücher

Nach unendlich langen Sonnentagen im Sommer 2022 hat der Herbst und der Regen das Land im Griff. Für mich auch ein Neuanfang nach der Auszeit, die ich mir immer über den Hochsommer nehme. Abstand vom Schreiben, Abstand von eigenen Texten. Oft eine willkommene Abwechslung und eine Kluft, die neuen Platz für neue Aufgaben macht. Sobald aber die ersten Blätter fallen, kreisen meine Gedanken schon um neue Schreibprojekte.

Nach meinem Flugmodus aus dem Jahr 2020, habe ich seither zwei weitere Jugendbuch-Manuskripte abgeschlossen, die leider noch kein Zuhause bei einem Verlag gefunden haben. Auch wenn ich fest daran glaube, dass meine Agentin noch ein Buchzuhause dafür findet, tue ich mir sehr sehr schwer mit dem Warten.
„Der Literaturbetrieb ist wohl nichts für Ungeduldige.“ Diesen Satz habe ich schon so oft gehört von anderen Schreibenden und er stimmt. Die Wege in ein Verlagsprogramm sind lang und schwierig und ehrlich gesagt finde ich es so schwer, meine Figuren und meine Geschichte auf Zeit einfach auf einer Festplatte wegzuschließen, ohne zu wissen, wann sie da wieder rausdürfen. Aber ich hoffe schwer, dass sich die Geduld und die Arbeit lohnt.

Trotz dieser Ungewissheit habe Mitte September ein neues Projekt angefangen. Es soll ein Kinderroman/Buch werden für Leser*innen ab 10 Jahre. Für mich ein neues Genre, da ich mich bisher eher an klassichen Themen der Jugendliteratur versucht habe. Aber es macht großen Spaß die Sprache für Kinderaugen anzupassen. Nur so viel vorne weg: Es geht um die Sache zwischen den Ohren und um die tiefen Geheimnisse der Nacht. 🙂
Trotz kaltem Duschen und Waschlappenwäsche wünsche ich euch einen entspannten Herbst, eine geniale Zeit, um nach diesem Übersommer es sich wieder daheim gemütlich zu machen.

Von mir noch zwei Buchtipps:

Judith Holofernes – Die Träume der Anderen.

Ein tolles Buch der Indie-Künstlerin Judith Holofernes, ex Frontfrau der Band „Wir sind Helden“. Ein schonungsloser Einblick in die Musikbranche, in das Familienleben einer Rockmama und ein toller Blick auf das Leben mit und über Kreativität ( mit allen Höhen und Tiefen) Judith I love you ! Lieblingslied Analogpunk 😉

Delia Owens – Der Gesang der Flusskrebse
Eines meiner Lieblingsbücher der letzten Jahre. Eine tolle Geschichte über ein Mädchen, das in der Natur aufwächst und sich durch das Leben schlagen muss. Ein toller Mix zwischen Krimi, Coming of Age und Liebesgeschichte. Ein Buch, nach meinem Geschmack. Übrigens gibt es auch ein sehenswerten Kinofilm, der dieser Tage in den Kinos läuft.

Mal wieder mUsik,Pizza & Wein

Ciao Ragazzi,
meine Band Lönneberga spielt spontan am 6.Mai um 20 Uhr ein paar Liedchen zu Ehren der Dorfschänke in Flehingen, die an diesem Tag wieder die Pforten öffnet. Liebe geht ja nicht nur durch den Magen, sondern an diesem Tag auch durch die Ohren. Bringt Hunger und gute Laune mit, wir sehen uns in der Dorfschänke Flehingen bei Musik, Pizza & Vino. Kommt gut in den Mai!
Die Lausbuben!
Ab 18 Uhr ist der Laden auf und wir spielen gegen 20 Uhr.
www.dorfschaenke-flehingen.de

Dorfschänke Flehingen, Franz-von-Sickingen-Straße 20, 75038 Oberderdingen

auch direkt neben der Haltestellte „Flehingen Bahnhof“gut mit der Bahn zu erreichen.

Computerspiel

Schnee liegt im April. In der Ukraine liegen Leichen an der Straße. Der FC Freiburg klagt gegen Bayern wegen 40 Sekunden Unterzahl und ich kann, darf, könnte, müsste wieder ohne oder mit Maske arbeiten. Alle meine Freunde haben Corona, aber die Pandemie ist ja beendet. Die Welt kommt mir gerade vor wie ein Computerspiel, für das ich den Kassenzettel verloren habe. Falscher Content oder ein Virus eingefangen. Eine Verkettung von Unverhältnismäßigkeiten. Gerne würde ich es zurückgeben, dieses Spiel. Surreale Eindrücke. Leider ist es Realität und ich bin keiner, der einfach den Netzstecker zieht und sich davonmacht, sondern Herausforderungen annimmt.

Realität ist auch, dass mein Jugendbuch Nr.2 noch immer seit mehr als einem Jahr geprüft wird und ich gerade Jugendbuch Nr.3 nach Feedback von meiner Agentur überarbeite. Ich trete gefühlt auf der Stelle, hoffe so sehr, dass es endlich klappt mit dem Verlagsvertrag, doch ich fürchte das schwere Thema des zweiten Jugendbuches passt alles andere als in den Zeitgeist. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Gerade in diesen Tagen sind Gedanken über Tod und Leben, über das Wesentliche auf dieser Erde doch wichtiger als alles andere. Das Computerspiel hat bestimmt auch noch bessere Level und irgendwann wird es klappen. Das mit dem Frieden, meine ich.

Ich frage mich immer, was kann ich tun? Wie kann ich etwas an der Welt verbessern. Wie kann ich auch die Welt in mir verbessern.In dieser Zeit. Heute und hier. Und ich drehe mich und drehe mich. Suche Antworten und lande irgendwann wieder bei Buchstaben, die sich zu einer Geschichte sammeln. Geschichten und Bücher schaffen es, sich mit der Welt auseinadnerzusetzen. Sich in Personen hineinzufühlen. Sein eigenes Leben nicht so wichtig nehmen und sich in Rollen von anderen hineinzuversetzen. Prozesse überdenken. Weltwissen anreichern. Lachen. Aus Fehlern lernen. Die Welt durch andere Augen sehen. Weinen. Alleine mit sich und der Welt sein. Geschichte rückwirkend verstehen. Sich in die Zukunft ausmalen. Die Realität vergessen. Zaubern. Heilen. Reisen. Bleiben. Berge, Meere, Wälder. Mit Worten kämpfen. Argumentieren. Lösungen suchen. Nachfragen. Nicht aufhören, sich Gedanken zu machen. Alles das kann Literatur. Daher vielleicht auch ein kleiner Beitrag für eine Welt in Frieden. Wenn jeder sein Beitrag gibt, dann sind wir schon einen Schritt weiter.

Ich wünsche euch ein frühlingshaftes Trotzdem-Gefühl und gute Geschichten.

Rettungskapsel

Ich will euch ein Trick aus meiner Kindheit verraten:

Wenn ich abends im Bett lag, mir die Welt zu viel wurde und ich mich ins ersehnte Meer der Träume legen wollte, dann machte ich Folgendes:

Ich schlug die Bettdecke zur Seite, stellte mir vor, ich steige in ein Rettungsboot, eine Kapsel, die nach allein Seiten fest verschlossen ist. Sie hält den Wogen des Meeres stand. Ich war ein Spiel der Wellen, ließ mich in Decken eingehüllt in den Schlaf schaukeln und wusste am nächsten Morgen, am Ende der Nacht, da bin ich gerettet. Bis dahin ruhe ich mich aus.

Vielleicht nicht die Lösung aller Probleme. Aber die Idee eines Kindes, wie man trotz stürmischen Zeiten schnell einschlafen kann.

Ein schönes Bild, an das ich mich gerade in diesen stürmischen Adventszeiten erinnere. Sicher sein, trotz hohen Wellen im Auge des Sturms.

 Advent ist die Hoffnung auf Ankunft. Auf Rettung!

Praktischer Tipp: „Alexa, spiel Meeresrauschen!“ Probiert es aus!